Ausgangssituation und Rahmenbedingungen

Der Öffentliche Personenverkehr (ÖPV) nimmt im Rahmen der Erreichung der Umwelt- und Klimaschutzziele der Bundesregierung eine zentrale Rolle ein.

Da ein großer Teil der deutschlandweiten Emissionen auf den Verkehrssektor entfällt, kann ein leistungsstarker und attraktiver ÖPV die Verlagerung des Individualverkehrsaufkommens hin zur klimafreundlichen Mobilität unterstützen und auf diesem Wege zur Emissionsverringerung im Verkehrssektor beitragen. Die Stärkung des ÖPV kann insbesondere dazu beitragen, die stete Zunahme der Verkehrsleistung zu bewältigen.

Klimawandel und gesellschaftliche Herausforderungen

Deutschland übernimmt als führende Industrienation eine besondere Verantwortung für den globalen Klimawandel. Der Sektor Verkehr wird dabei einen wesentlichen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2030 leisten müssen. Bei der Bewältigung dieser klimapolitischen und gesellschaftlichen Herausforderungen spielt der Öffentliche Personenverkehr (ÖPV) eine Schlüsselrolle. Daher sind geeignete technische, organisatorische, finanzielle und ordnungspolitische Rahmenbedingungen zu schaffen, damit der Transfer hin zu einer attraktiven und klimafreundlichen Mobilität gelingen kann.



Der Kunde im Zentrum des gemeinsamen Handelns der Akteure

Durch die aktuell geführten Diskussionen zur Umsetzung effizienter Maßnahmen im Verkehrsbereich werden die Reisenden vermehrt in Richtung Klimaneutralität und ökologischer Fußabdruck sensibilisiert. Dies stärkt die Bedeutung von alternativen und flexiblen Mobilitätsangeboten, die durch die digitale Vernetzung deutlich an Attraktivität gewinnen. Aus Kundensicht ist eine möglichst nahtlose Reisekette von der Information über die Buchung und das Bezahlen, bis hin zur Fahrt gewünscht. Hierfür müssen den Kundinnen und Kunden entsprechende Voraussetzungen geschaffen werden. Eine zentrale Aufgabenstellung für die ÖPV-Akteure ist es, die sich ändernden Anforderungen der Kunden an die Mobilität und digitale Dienste entlang der Reisekette von Tür zu Tür zu berücksichtigen.



Neue Mobilitätsangebote: MaaS und On-Demand-Verkehre

Das wesentliche Ziel von Mobility-as-a-Service (MaaS) ist die Schaffung eines nahtlosen Mobilitätserlebnisses für den Reisenden und die Ermöglichung verkehrsmittelübergreifender, nutzerzentrierter Planungs-, Buchungs- und Bezahlprozesse. Dabei sollen Mobilitäts-Dienstleistungen Carsharing, Ridesharing, Taxi etc. mit dem ÖPNV als Rückgrat zu einem kohärenten Gesamt-Mobilitäts-Service vernetzt und damit zusammengeführt werden und so einen Zusatznutzen stiften.

On-Demand-Verkehre erlauben eine flexible und attraktive Nutzung durch die Kunden mit gleichzeitig verbesserten Dispositions- und Abrechnungsmöglichkeiten. On-Demand-Verkehre können als Baustein eine sinnvolle Ergänzung zum regulären ÖPNV darstellen, wenn sie unter Einbeziehung von Service (insbesondere Fahrgastinformation) und Vertrieb entsprechend in das Gesamtsystem eingebettet werden und finanziell gesichert sind.