Fahrgast- und Kundeninformation

Die Kunden erhalten über verschiedene Informationskanäle (u. a. online, mobil und / oder stationär) eine qualitativ hochwertige und konsistente Fahrplaninformation in Echtzeit. Sie werden vor und während der kompletten Reise durch die Informationssysteme begleitet und navigiert.

Die Informationssysteme sind bedienungsfreundlich gestaltet und zeichnen sich durch eine intuitive Nutzerführung aus. Die Kunden werden aktiv und in Echtzeit über Anschlüsse und weitere betriebliche Abläufe zum Reiseverlauf informiert. Dies schließt integrierte, eindeutige Informationen über den Weg zur und von der Haltestelle ein. Eine regionale, bundesweite und europaweite Bereitstellung von ÖPV-Daten findet statt. Es existieren klare Regelungen, wie die Daten bereitgestellt werden, um die Kunden umgehend über Abweichungen im Fahrplan (Störungen etc.) oder über Verfügbarkeiten von Verbindungen zu informieren.

Ziele
  • Bereitstellung eines deutschlandweiten ÖPV-Datenbestandes sowie Reiseinformationsdienstes unter Beachtung abgestimmter Standards und Regeln

Die Umsetzung der Strategie DELFI-2030 durch die DELFI-Partner wird vorangetrieben. Wesentliche politische, strategische, aber auch konzeptionelle Fragestellungen werden konkretisiert und gelöst. Es gilt, die vielseitigen Herausforderungen zu strukturieren, Maßnahmen abzuleiten, zu priorisieren und diese unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedeutung, der Marktentwicklung sowie der politischen Rahmenbedingungen in eine DELFI-Roadmap zur effektiven Bearbeitung zu überführen. Wichtige Handlungsfelder der Strategie DELFI-2030 sind die Bereitstellung von Echtzeitdaten (inkl. Prognosedaten und Störungsinformationen), Fahrpreis- und Tarifinformationen, Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern, inter- und multimodale Informationen, Kapazitäten und Auslastungen in der Fahrgastinformation, Beauskunftung barrierefreier Reiseketten, barrierefreie Routinginformationen, Qualitätssicherung sowie regionale, nationale und internationale Kooperationen. Die deutschlandweite Echtzeitversorgung ist ein Hauptfokus der weiteren Umsetzungsaktivitäten und hat enge Bezüge zu den Entwicklungen im Rahmen der Maßnahme TS2.

Zeitrahmen: bis 2030

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde

DELFI wird inhaltlich, funktional und technisch weiterentwickelt. Basis dafür sind die in der Strategie DELFI-2030 definierten o. a. Handlungsfelder. Der dort vorgenommenen Priorisierung folgend, werden die Maßnahmen umgesetzt. Dies umfasst sowohl zentrale Komponenten als auch Maßnahmen in den Ländern. Besonderes Augenmerk gilt dabei der inhaltlichen und räumlichen Übertragbarkeit der Ergebnisse und Erkenntnisse. Dies soll dazu beitragen, dass die Weiterentwicklung von DELFI nicht nur die zentralen Komponenten berücksichtigt, sondern auch die Regionen erfasst. Eine Flächenertüchtigung in den Regionen mit abgestimmten Daten und Prozessen wird weiterverfolgt. Eine Schwachstellenanalyse in den Regionen und Best-Practice-Lösungen dienen als Unterstützung. Die wesentlichen Grundlagen für Quantität und Qualität der DELFI-Daten und -Dienste werden in den Regionen bei den einzelnen DELFI-Mitgliedern und in ihren Systemen gelegt.

Zeitrahmen: 4-5 Jahre

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Industrie

Das ÖPNV-Datenmanagement in den Regionen wird organisatorisch und inhaltlich verbessert, insbesondere hinsichtlich grundlegender Daten und Prozesse sowie der Anwendung von Standards. Im Fokus steht dabei die Tiefenintegration bestehender Standards bis auf Ebene der Verkehrsunternehmen. Dies betrifft vor allem die deutschlandweit einheitliche Haltestellen-ID (DHID), aber auch die konsequente Einführung weiterer Standards wie die Linien- und Fahrt-ID (DLID; DFID) sowie perspektivisch eine Infrastruktur-ID (DIID). Um eine nachhaltige Anwendung von Standards zu fördern, müssen auch bestehende Datenmanagement-Prozesse geprüft und ggf. optimiert oder neu etabliert werden. Im Dialog mit den relevanten Akteuren werden eine lokale Bestandsaufnahme durchgeführt, Ursachen für Missstände untersucht, passgenaue Verbesserungsvorschläge erarbeitet und deren Umsetzung initiiert.

Zeitrahmen: 24 Monate

Akteure
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
Ziele
  • Ausbau erster Stufen für eine flächendeckende Erfassung und Bereitstellung von Echtzeitdaten
  • Verbesserung der Datenqualität und -konsistenz von Echtzeitdaten

Zur weiteren Vernetzung von Datendrehscheiben (DDS) werden verschiedene Architekturansätze mit Blick auf brancheninterne sowie –externe und internationale Vernetzungen geklärt. Um Daten in einem einheitlichen Format zu bündeln und weiterzugeben, werden die bestehenden Konzepte für DDS aktualisiert, Datenmodelle ergänzt und geeignete Lösungswege aufgezeigt. Es werden konkrete Aussagen zu Skalierbarkeiten sowie Leistungs- und Kapazitätsfähigkeiten von DDS erarbeitet. Im Ergebnis werden praxisfähige Empfehlungen zur notwendigen Ertüchtigung der Systeme entwickelt und abgestimmt.

Um Doppelarbeiten zu vermeiden, erfolgt hierzu eine enge Abstimmung mit und Einbezug von DELFI (insbesondere zu Maßnahmen PP1 und TS1).

Zeitrahmen: 24 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Industrie

Durch die stärkere Vernetzung der Verkehre im Mobilitätsraum und die neuen Anforderungen der Fahrgäste an flexible und individuelle Mobilitätsangebote wird ein immer intensiverer Datenaustausch in den Verkehrsunternehmen, zwischen den Verkehrsunternehmen sowie zum Fahrgast notwendig. Fahrgäste beziehen ihre Informationen zudem über vielfältige Medien und Kommunikationskanäle. Hieraus resultieren neue Anforderungen an die Datenschnittstellen, welche die Grundlage für eine digitale Vernetzung und Informationsbereitstellung bilden. Nur mittels dieser Vernetzung können neue Dienste und Informationsangebote, wie beispielsweise eine kontinuierliche Reisebegleitung, verlässlich und konsistent bereitgestellt werden.

Zur Umsetzung dieser Vernetzung bedarf es einer abgestimmten IT-ÖV-Architektur, deren Schnittstellen zwischen und in den Teilkomponenten der Verkehrsunternehmen und zum Fahrgast spezifiziert, standardisiert und modernisiert werden. Im Fokus dieser Maßnahme stehen insbesondere die Schnittstellen zur intermodalen Auskunft sowie zu weiteren Mobilitätsanbietern.

Zeitrahmen: 36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Industrie
  • Kunden
Ziele
  • Verbesserung der Fahrtprognosen durch Optimierung des Störfallmanagements aus dem IV und ÖPV
  • Intelligente Vernetzung von bestehenden Plattformen im ÖPV und IV

Die Bereitstellung von Daten und Diensten über den NAP erfolgt gemäß den EU-Anforderungen in mehreren Stufen bis Ende 2023. Die Umsetzungen werden organisatorisch und inhaltlich vorbereitet und vollzogen. Es erfolgt die Überführung in einen kontinuierlichen Betrieb. Dazu werden die notwendigen Umsetzungsschritte und Arbeiten konkretisiert und zeitlich koordiniert. Die relevanten Aktivitäten sind mit Aktivitäten der anderen Mobilitätsdienstleister abzustimmen (z.B. Sharing, IV, Datenraum Mobilität) und prozessorientierte Festlegungen (z.B. zur Einbindung der multimodalen Daten) zu treffen. Die Anforderungen der neuen Datenplattform („finaler NAP“, Service Level Agreement) sind rechtzeitig in den Planungen zu berücksichtigen.

Zeitrahmen: 36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister

Ein eindeutiges und einheitliches Rollenverständnis sowie eine ebensolche Rollendefinition in dem übergeordneten Zusammenhang von IV und ÖPV (auch in Richtung nationaler Zugangspunkt) werden definiert und etabliert. Die organisatorischen und ggf. vertraglichen Voraussetzungen (Zuständigkeiten, Ansiedlung der Rolle) werden von den Stakeholdern und Branchenakteuren erarbeitet und beschlossen.
Die Rolle des Datenkoordinators für den ÖPV ist entsprechend der im Forschungsprojekt „ÖV-Daten für den NAP“ erarbeiteten Rollenbeschreibung wahrzunehmen. Eine dauerhafte Finanzierung wird angestrebt, abgestimmt und sichergestellt.

Zeitrahmen: 24 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister

Zur Verbesserung der Kundeninformation wird ein strukturiertes Informations- und Störungsmanagement im ÖPV unter Einbeziehung von Daten anderer Verkehrsträger konzipiert. Es dient der intelligenten Vernetzung von bestehenden Plattformen und Systemen im ÖV und IV. Der Aufbau erfolgt in mehreren Stufen bzw. in der Umsetzung einzelner Bausteine. Die relevanten Prozesse und Workflows werden definiert und die Inhalte von Informationen vereinheitlicht. Es wird ein automatisierter und strukturierter Austausch u. a. von Meldungen zu Ereignissen, Baustellen, Sperrungen und Störungen (Ursache, Störungsdauer) angestrebt. Die unternehmensübergreifende Kommunikation der Betreiber im ÖPV soll verbessert werden. Die Meldeplattformen bzw. die Leitsysteme sollen entsprechend den Anforderungen aus dem strukturierten Störungsmanagement aufgebaut und erweitert werden. Alle für die Kundeninformation relevanten Meldungen für die verschiedenen Abnehmer werden optimiert aufbereitet und über eine Datendrehscheibe bzw. den NAP weitergeleitet.

Zeitrahmen: 36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Industrie

Querschnittsmaßnahmen

Ziele
  • Anpassung des ordnungspolitischen Rahmens und Herstellung gemeinsamer Strategien für das Erreichen der Verkehrswende

  • Herstellung der Kompatibilität und Vernetzung verschiedener Mobilitätsplattformen mit einer schrittweisen Umsetzung übergreifender Services entlang der Reisekette

Im Ergebnis sollen eine stärkere und zielgerichtete Unterstützung, Förderung und Finanzierung der Stakeholder (Aufgabenträger, Verkehrsverbünde (VV) und Verkehrsunternehmen (VU)) zur Herstellung und Verbesserung der Prozesse entlang der verkehrsmittel- und länderübergreifenden Servicekette (inkl. Kontrollverfahren) entstehen.

Auf den verschiedenen Ebenen (lokal, regional, überregional) mit den zahlreichen Akteuren und Stakeholdern ist hierzu die durchgreifende Anwendung der erforderlichen Standards (über Förder- und Finanzierungsinstrumente) umzusetzen. Der Vernetzungsleitfaden (VL) dient hierzu als Instrument und Orientierung, um Modellprojekte und Investitionsmaßnahmen effektiv und effizient umsetzen zu können.

Gleichzeitig werden die organisatorischen Weichen gestellt bzw. Voraussetzungen für die verbund- und länderübergreifende digitale Vernetzung über koordinierende Stellen (z.B. Kompetenzcenter) geschaffen. In einem mehrstufigen Prozess werden unter Beteiligung der relevanten Akteure die einzelnen Schritte definiert und begleitet.

Zeitrahmen: 18-36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister

Die Integration und Interaktion von Systemen wird fachlich und organisatorisch weiter vereinfacht. Auf Basis von bereits vorhandenen Arbeiten und Projektergebnissen wird ein Ordnungsrahmen erstellt, der Mindeststandards für Datenqualitäten sowie Regelungen zum Zugang, zu Nutzungsrechten und zur Sicherheit von Daten entlang der Servicekette definiert.

Zeitrahmen: 12 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister

Die parallel laufenden Aktivitäten der Initiative Digitale Vernetzung im ÖPV und zur Einrichtung eines NAP sind stärker miteinander zu koordinieren. Es ist zu klären, welche Zielstellungen der Initiative DV-ÖPV durch die Einrichtung des NAP bereits erreicht werden, welche darüber hinausgehen und ob die beiden Parallelprozesse miteinander koordiniert werden müssen. Auf ein gemeinsames Zielbild von Initiative DV-ÖPV und NAP ist hinzuwirken. Darüber hinaus ist zu klären, ob der NAP in der jetzt geplanten Form dazu dienen kann, die einheitliche Datengrundlage für Mobilitätsplattformen bereitzustellen oder ggf. anzupassen.

Zeitrahmen: 12 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister
  • Industrie

Die oft projektbezogen erarbeiteten Standards müssen kontinuierlich gepflegt und weiterentwickelt werden. Eine Verstetigung der Standards schafft die notwendige Interoperabilität. Sie steigert den Leistungsumfang von IT-Systemen im ÖV sowie die Austauschbarkeit von Komponenten. Die Rollen der verschiedenen Akteure werden identifiziert und festgelegt. Die erforderliche Einbindung von bestehenden Standardisierungsinstitutionen und -gremien in den Prozess ist zu klären. Geeignete Lösungen, die eine dauerhafte Bereitstellung und Finanzierung der erforderlichen personellen Ressourcen in den Standardisierungsgremien von relevanten Standards ermöglichen, sind zu erarbeiten. Es werden organisatorische und technische Möglichkeiten geschaffen, um bereits bestehende Standardisierungsprozesse zu vereinfachen.

Zeitrahmen: 36 Monate (Phase 1: 12 bis 18 Monate/Phase 2: Etablierung innerhalb von 24 Monaten, danach dauerhaft.)

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Industrie
Ziele
  • Aufbau von funktionsfähigen und verlässlichen Organisations- und Arbeitsstrukturen zur Bereitstellung von Diensten entlang der Servicekette im ÖPV

Aktuelle Organisationsstrukturen in den Ländern und Regionen werden untersucht und abgebildet. Die fachlichen und technischen Leistungen, bei denen regionale Stellen unterstützen könnten, werden definiert. Bei Bedarf soll die Abstimmung zwischen den regionalen Koordinierungsstellen und der Bundesebene verbessert werden, um Inhalte, Formate und Qualitäten abzustimmen.

Zeitrahmen: 36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde

Eine Bündelung und Vernetzung gemeinsamer digitaler Basisdienste „aus bzw. in einer Hand“ kann Kosten reduzieren und für die beteiligten Unternehmen einen Mehrwert schaffen. Die verschiedenen elektronischen Dienste der Information und der Buchung werden stärker miteinander vernetzt und ggf. integriert. Die Integration auf einer gemeinsamen Plattform (wie z.B. Mobility Inside) wird vorangetrieben. Die Kooperation und Vernetzung zur Herstellung von Inter-/Multimodalität wird stärker in den Mittelpunkt gerückt. Es sind Anreize zu schaffen, so dass sich Mobilitätsdienstleister ohne Genehmigungsverpflichtungen an der Vernetzung beteiligen. Hierzu wird geprüft, wie die kooperative Zusammenarbeit über einen Regulierungsrahmen, eine Anschubfinanzierung oder Betriebskostenabdeckung gefördert werden kann. Das zugrundeliegende Organisationsmodell berücksichtigt dabei die von den Akteuren geforderte und notwendige Flexibilität.

Zeitrahmen: 36 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister
  • Industrie

Bei der Entwicklung von Empfehlungen für eine politische Strategie werden neue Anforderungen an die berufliche Ausbildung in den Bereichen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Mobilitätswandel, Strukturwandel, Mobilitätsmanagement und an die dafür benötigten Methoden und Werkzeuge abgebildet.

Zur strategischen Ausrichtung und Abstimmung digitaler Mobilitätsdienste sind die Möglichkeiten für Open-Innovation, digitale Ökosysteme, digitale Plattformen, digitale Dienste, digitale Wertschöpfungsketten, Datenwirtschaft sowie Privacy einzubeziehen.

Zeitrahmen: 12-24 Monate

Akteure
  • Bund
  • Länder
  • Kommunen
  • Verkehrsunternehmen und -verbünde
  • Mobilitätsdienstleister
  • Industrie