Monitoring des Stakeholder-Dialog-Prozesses

Ein systematisches Monitoring begleitet den Dialog- und Stakeholder-Prozess und setzt wichtige Impulse zur weiteren Gestaltung des Prozesses.
Es bindet möglichst zahlreiche Stakeholder in die Bewertung und Gestaltung des Prozesses ein. Auf der Grundlage der Monitoring-Ergebnisse werden in enger Abstimmung mit der Kern- und Steuerungsgruppe Maßnahmen zur Lenkung des Dialog- und Stakeholder-Prozesses ergriffen. Wir haben uns im Rahmen des Dialog- und Stakeholder-Prozesses zu einem Netzwerk zusammengeschlossen, um gemeinsam Innovationen zur digitalen Transformation des ÖPV umzusetzen. Zentrale Erfolgsfaktoren (vgl. Abbildung) von solchen Innovationsnetzwerken sind:

  • die Struktur und das Konzept,
  • die Koordination (Prozessmanagement und die Leitung des Netzwerks),
  • die Kooperation (Vernetzung und Einbeziehung der Akteure und Stakeholder),
  • die Kommunikation (Dialog, Austausch und Interaktion der Akteure und Stakeholder),
  • Governance (der Ablauf des Dialog-Prozesses und die Umsetzung der Aktivitäten / Handlungen / Maßnahmen),
  • die Akteure und ihre Handlungsfähigkeit.


Abbildung: Erfolgsfaktoren von Innovationsnetzwerken (eigene Abbildung nach Behnken, E.: Innovationsmanagement in Netzwerken. Analyse und Handlungskonzept zur kollektiven Innovationsgenerierung, Frankfurt 2010, S. 130 f.)


Konzept

Das Netzwerk hat sich eine Organisationsstruktur und eine gemeinsame Vision gegeben, die Identität stiftet. Die Mitglieder des Netzwerks können sich mit den in der Roadmap vereinbarten Zielen und Maßnahmen identifizieren. Die Roadmap findet in allen Themenfeldern eine sehr hohe Zustimmung und stellt damit einen Konsens über die künftige technologische Entwicklungsrichtung dar. Für den weiteren Kooperationsprozess der Stakeholder bildet sie zudem eine Handlungsgrundlage zur Koordination der einzelnen Technologien und Innovationen.

Koordination

Die Koordination hat die Aufgaben, den Dialog- und Stakeholder-Prozess so zu organisieren, dass er erfolgreich verläuft. Sie organisiert die Abstimmung zwischen allen Stakeholdern und Akteuren. Wenngleich das Netzwerk nach wie vor durch eine zentrale Instanz gesteuert wird, wird der Prozess, insbesondere im Themenfeld Fahrgast- und Kundeninformationen mehr und mehr durch einen regelmäßigen und einen direkten, persönlichen Austausch getragen. Hier können wir schon auf bestehende Strukturen und Arbeitsprozesse zurückgreifen, die jedoch in den anderen Themenfelder noch geschaffen werden müssen.

Kooperation

Die Stakeholder und Akteure müssen viel Erfahrung, Wissen und Kompetenz in die Themenfelder einbringen können. Die Ergebnisse zeigen, dass sich alle mitgenommen fühlen und bisher gut einbringen konnten. Die Mitgestaltung der Maßnahmen ist eine wichtige Voraussetzung, damit sich im weiteren Verlauf die Stakeholder die Maßnahmen zu eigen machen und sie auch gemeinsam umsetzen. Es haben sich inzwischen Kooperationen herausgebildet, die zu Synergien führen.

Kommunikation

Der Dialog, der Austausch und die Interaktion zwischen den Stakeholder werden positiv gesehen, aber wir befinden uns  – was die Kommunikationsprozesse angeht – nach wie vor in einer Aufbauphase, in der sich aber die Kommunikationsmechanismen zunehmend automatisieren, etablieren und verfestigen.

Governance

Auch wenn wir uns auf einem guten Weg befinden, die Maßnahmen und die Ziele zu erreichen, so stehen wir am Anfang des Umsetzungsprozesses. Die Förderprojekte setzen hier wichtige Akzente und Impulse, weil sie den Nukleus zahlreicher Maßnahmen bilden. Wir müssen den Dialogprozess weiter institutionalisieren, damit der Umsetzungsprozess „Fahrt aufnimmt“.

Akteure

Stakeholder-Dialoge, an denen wichtige Akteure und Stakeholder nicht beteiligt sind, verfehlen ihre Wirkung. Die mehrheitliche Meinung ist, dass die wichtigsten Stakeholder am Prozess beteiligt sind. Die Beteiligung weiterer Akteure und das Engagement der Länder bleibt aber weiterhin eine wichtige Aufgabe.

Nach einer einjährigen Kooperationsphase können wir ein Zwischenfazit ziehen. Der Prozess-Aufbau ist abgeschlossen. Kooperations- und Kommunikationsprozesse etablieren sich zunehmend, müssen aber verstetigt und „institutionalisiert“ werden. Die Koordinierung durch den Bund und die Geschäftsstelle ist nach wie vor ein zentrales Steuerungselement. Mit der Umsetzung zahlreicher Maßnahmen wurde begonnen (insbesondere Fahrgast- und Kundeninformation). Die Förderprojekte setzen zum Beginn der Umsetzungsphase entscheidende Impulse und bilden einen Nukleus. Das Engagement der Länder bleibt weiterhin eine wichtige Aufgabe. Das Monitoring ist eine wichtige Daueraufgabe.

Evaluation der Umsetzung der Maßnahmen und der Förderung

Ende 2018 soll die Umsetzung der Maßnahmen hinsichtlich der entfalteten Wirkungen ex-post evaluiert werden. Dabei ist auf die beschriebenen Visionen und Ziele Bezug zu nehmen. Auch der „Impact“ der Förderinitiative wird evaluiert. Hierzu wird eine Vorher-Nachher-Erhebung von geförderten Organisationen (Zielgruppe) und nicht geförderten (Vergleichsgruppe) Organisationen durchgeführt. Der „Impact“ ergibt sich aus dem Unterschied des Entwicklungsstands zwischen Zielgruppe und Vergleichsgruppe vor der Maßnahme und dem Unterschied des Entwicklungsstands zwischen Zielgruppe und Vergleichsgruppe nach der Maßnahme.